Ohren richtig putzen

Ohren richtig putzen

Die Mehrheit der Deutschen legt großen Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild. Beispielsweise verwöhnen wir tagtäglich unsere Gesichtshaut mit luxuriösen Pflegeprodukten, bürsten unsere Haare und verwenden feine Körperdüfte. Dabei denken die wenigsten an die Ohren.

Zwar besitzen rund 51 Prozent der Deutschen Ohrlöcher, doch kaum einer weiß, wie diese richtig gepflegt und die Ohren geputzt werden müssen. Deshalb lesen Sie weiter und erfahren Sie, wie Sie die Ohren richtig putzen können. Viel Spaß beim Lesen.

Ohrenschmalz – gut oder schlecht?

Klebrig und gelb stört es oftmals unser Erscheinungsbild – Ohrenschmalz. Deshalb versuchen viele Menschen den äußeren Gehörgang von dem Sekret zu befreien. Ob mithilfe von Wattestäbchen, kleinen, spitzen Gegenstände oder dem Finger: Wenn es um die Ohrenpflege geht, werden wir Menschen kreativ. Dabei wissen die meisten gar nicht, wie wichtig Ohrenschmalz für unsere Ohrgesundheit ist.

Ohrenschmalz, im Fachjargon auch Cerumen, hat eine wichtige Funktion. Es bildet eine natürliche Schutzschicht für das Ohr und hält den Gehörgang feucht und geschmeidig. Zusätzlich schützt das Sekret vor Krankheitserregern oder Fremdkörpern.

Wussten Sie, dass sich das Ohr von selbst reinigt? Das Cerumen nimmt Schmutz wie abgestorbene Hautzellen, Staub und Fremdkörper auf. Die feinen Härchen im Gehörgang tragen dann das Ohrenschmalz in Richtung Ohrmuschel ab.

Deshalb ist die Antwort auf die Frage „Ohrenschmalz – gut oder schlecht?“ eindeutig! Das schützende Sekret ist aus medizinischer Sicht gesund und sollte nicht entfernt werden.


Ohren putzen bei Ohrenschmalz-Pfropfen

Wie bei allen Körperfunktionen kann es sein, dass der Körper übermäßig Ohrenschmalz produziert. Das hat jedoch nichts mit der Ohrhygiene zu tun und ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Beispielsweise ändert sich im Alter die Zusammensetzung des Cerumens. Es wird trockener und beeinflusst die Selbstreinigung des Ohrs. Aber auch eine Mittelohroperation wirkt negativ auf die Selbstreinigung des Sinnesorgans.

Bei einer Cerumen-Überproduktion kann der Schmutz im Gehörgang nicht richtig zur Ohrmuschel abtransportiert werden. Dadurch kann sich ein Pfropf bilden und das Hören verschlechtert sich. Experten schätzen die Einschränkung des Hörvermögens durch einen Ohrenschmalz-Pfropfen auf etwa 10 Dezibel.

Zum Vergleich: Ein leises Flüstern beträgt ungefähr 20 Dezibel.


Ohrenputzen beim HNO

Falls das Ohr doch einmal als zu schmutzig empfunden werden sollte, kann ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) helfen. Betroffene können sich ihre Ohren regelmäßig, mindestens ein- bis zweimal im Jahr, vom Profi säubern lassen. Das Ohrenputzen beim HNO findet über feine Instrumente zum Absaugen oder Durchspülen statt.

Wichtig: Führen Sie KEINE Selbstreinigung des Gehörgangs durch! Da das Trommelfell sehr empfindlich ist, kann es leicht verletzt werden oder gar platzen.

In der Regel übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen eine professionelle Ohreinigung durch den Hals-Nasen-Ohrenarzt.

Was tun, wenn das Ohr juckt?

Wenn es im Gehörgang oder an der Ohrmuschel kitzelt, ist oft eine Infektion der Auslöser. Solch eine Entzündung tritt durch übermäßige Sauberkeit ein. Deshalb ist es so wichtig, die Ohren richtig und in Maßen zu putzen.

Tipps für saubere Ohren

Ohren richtig putzen bedeutet also nicht zu übertreiben! Experten empfehlen maximal eine äußere Reinigung der Ohrmuschel.

Ohrmuschel säubern

Der äußere Bereich des Sinnesorgans kann problemlos gereinigt werden. Hierzu nehmen Sie ein feuchtes Tuch und reiben vorsichtig überschüssigen Ohrenschmalz ab. Anschließen tupfen Sie die gereinigten Stellen mit einem trockenen Tuch ab. Wichtig ist hierbei nicht die Rückseite zu vergessen. Denn auch hinter dem Ohr lagert sich gerne Schmutz und Talg ab – so entstehen Mitesser.

Falls Sie das Ohr lieber in einem Schwups beim Duschen säubern möchten, benutzen Sie ein sanftes Reinigungsschaum. Achten Sie vor allem darauf, dass kein Wasser in den Gehörgang gelangt. Eingedrungenes Wasser kann das Ohrenschmalz aufquellen lassen und das Ohr verstopfen.

Ohren mit Öl pflegen

Um trockene Hautstellen am Ohr zu vermeiden, hilft Öl. Hierzu empfiehlt sich reines Oliven-, Argan- oder Kokosöl. Aber auch Babyöl verhilft zu geschmeidigen Ohren.

Reiben Sie die äußere, gereinigte Haut am Ohr mit ein paar Tropfen Öl ein. Massieren Sie speziell die Ohrläppchen mit dem pflegenden Fett – das wirkt wahre Wunder.