Sonnencreme – worauf kommt es an?

Sonnencreme – worauf kommt es an?

Sonnenschutz: Wichtig…aber warum?

Steht man im Drogeriemarkt vor dem Regal mit Sonnencreme, verliert man schnell den Überblick. Jeder weiß, dass Sonnencreme wichtig ist und vor schädlichen Sonnenstrahlen schützt. Doch wovor genau schützt sie uns und was ist zu beachten?

Die unterschiedlichen Sonnenstrahlen und deren Auswirkungen

Sonnenstrahlen sind nicht gleich Sonnenstrahlen. 4 % der Sonnenstrahlung sind UV-Strahlen. Die meisten werden in der Ozonschicht abgefangen und treffen nicht auf die Erde. Es gibt zwei verschiedene Arten von UV-Strahlen, welche Auswirkungen auf unsere Haut haben, da sie die Atmosphäre durchdringen. UVA-Strahlen sind langwellig und dringen tief in die Hautschichten ein, bis zur Lederhaut. Der Alterungsprozess der Haut wird dadurch beschleunigt und die Faltenbildung wird gefördert. UVB-Strahlen hingegen sind kurzwellig. Sie dringen in die Hautoberfläche ein und können dort Sonnenbrand auslösen. Die Sonne komplett zu meiden, ist keine gute Idee. Durch den Aufenthalt in der Sonne mit freier Haut gewinnt unser Körper essenzielles Vitamin D. Trotzdem ist beim Sonnenbaden Vorsicht geboten.
Merken kann man sich die Wirkung der einzelnen UV-Strahlen folgendermaßen:

  •  UVA – A wie Altern
  •  UVB – B wie Brand

 Die UV-Strahlen können beide das Risiko von Hautkrebs erhöhen.

Die Auswahl des passenden Sonnenschutzes

Auf Sonnenmilch, Sonnenöl, Sonnenspray und auf Tagescremes befinden sich häufig die drei Buchstaben LSF oder SPF sowie eine Zahl.
Was steckt eigentlich hinter dem Begriff LSF? LSF ist die Abkürzung für Lichtschutzfaktor. SPF ist Englisch und steht für „Sun protection factor“. Dieser Schutzfaktor gibt an, wie viel länger man sich mit aufgetragenem Sonnenschutz in die Sonne begeben kann, ohne Sonnenbrand zu bekommen, im Vergleich mit dem eigenen Schutz der Haut. Die Faktoren erklären die Schutzklasse der Produkte:

  • Niedrig: LSF <10, 10
  • Mittel: LSF 15, 20, 25
  • Hoch: LSF 30, 35, 40, 45, 50
  • Sehr hoch: LSF 50+

Sonnenschutzmittel schützen jedoch nicht immer vor allen Sonnenstrahlen. Oft schützen sie nur vor den ultravioletten B-Strahlen –den UVB-Strahlen. Von einem Breitband UV-Schutz kann gesprochen werden, wenn das Produkt auch gegen die UVA-Strahlen hilft. Dies ist separat auf der Verpackung angegeben. Das Kürzel UVA ist dann auf der Vorderseite abgebildet.
Einmal aufgetragen schützt ein Sonnenschutz unsere Haut nur für eine begrenzte Dauer. Dies ist mit der Zahl nach der Abkürzung LSF angegeben. Der Richtwert kann folgendermaßen berechnet werden: Nehmen wir eine Person, welche ohne Sonnenschutz ein Sonnenbad genießt und dann nach ca. 10 Minuten einen Sonnenbrand bekommt. Wie lange kann die Person nach Verwendung einer Creme mit LSF 30 in der Sonne verbringen? Wir multiplizieren hierzu den hauteigenen Schutz, die 10 Minuten, mit dem Sonnenschutzfaktor. 10 x 30 = 300. Das bedeutet, dass diese Person ungefähr 300 Minuten in der Sonne verbringen kann, ohne einen Sonnenbrand befürchten zu müssen.

Umstände, die den Sonnenschutz beeinflussen

Das Wetter, die Jahreszeit und die Tageszeit beeinflussen die Notwendigkeit des Sonnenschutzes. Zum Beispiel ist die Sonne mittags im Sommer intensiver als an einem wolkigen Herbsttag. Schweiß und Wasser waschen den Sonnenschutz teilweise ab. Daher ist es wichtig, Sonnenschutzprodukte großzügig und regelmäßig aufzutragen. Das Nachcremen ist nach dem Baden in Wasser besonders wichtig. Zudem sollte beachtet werden, dass die Schutzzeit sich durch wiederholtes Auftragen nicht verlängert, die schützende Zeitspanne aber weiterhin erhalten bleibt. Sonnenschutz sollte immer als letzter Schritt der Hautpflege gründlich und lückenlos aufgetragen werden.

Die Bedeutung des LSF hautnah sichtbar

Der Filmemacher und Fotograf Thomas Leveritt macht mit einer UV-Kamera die Welt in Ultraviolett sichtbar. Seine Aufnahmen gehen unter die Haut. Ganz deutlich wird die Relevanz von Sonnenschutz hier vor Augen geführt. Durch die UV-Kamera ist alles dunkel sichtbar, was vor UV-Strahlen geschützt ist, durch zum Beispiel Sonnencreme oder durch Melatonin in der Haut. Menschen entdecken so unsichtbare Sommersprossen und Pigmentflecken vor der UV-Kamera. Tragen sie sich Sonnenschutz auf, ist das Ergebnis erstaunlich: An diesen Stellen sieht man durch die Kamera komplett schwarz.