Kopfschmerzen – wie entstehen sie und wie kann man vorbeugen?

Kopfschmerzen – wie entstehen sie und wie kann man vorbeugen?

Das Gesundheitsproblem Nr. 1


Leichter bis lähmender Schmerz, drückend, pochend, dumpf oder ziehend – Kopfschmerzen treten vielfältig auf. Tatsächlich unterscheiden Fachleute zwischen über 200 Arten. Leider sind Kopfschmerzen weltweit das größte gesundheitliche Problem. In Deutschland leiden laut der Techniker Krankenkasse über 70 % der Bevölkerung unter gelegentlichen oder sogar unter chronischen Kopfschmerzen.

Primäre Kopfschmerzen


Kopfschmerzen beeinträchtigen Leidende oft in ihrem Alltag und schränken die Lebensqualität ein. Dennoch sind die allermeisten Kopfschmerzformen harmlos. Nicht durch eine Erkrankung oder einen Unfall ausgelöst, treten diese ungefährlichen primären Kopfschmerzen selbstständig auf.

Generell entstehen Kopfschmerzen außerhalb des Gehirns, da dieses durch das Fehlen von Schmerzrezeptoren schmerzunempfindlich ist. Ohne die Ursache der Erkrankung genau bestimmen zu können, wird die Behandlung knifflig. Daher lohnt es sich, die verschiedenen Formen genauer unter die Lupe zu nehmen.

Die drei häufigsten Arten der primären Kopfschmerzen sind Spannungskopfschmerzen, Migräne und Cluster-Kopfschmerzen.



Spannungskopfschmerzen 


Diese Form trit am häufigsten auf. Ort: Meist sind beide Kopfhälften betroffen, von der Stirn bis zum Hinterkopf oder sogar bis in die Schultern. Stärke: Leicht bis mitelstark. Schmerzform: Dumpf und drückend. Dauer: Von einer halben Stunde bis zu mehreren Tagen. Einschränkung: Meist hindern Spannungskopfschmerzen Leidende nicht daran, Alltagsaktivitäten nachzugehen. Durch körperliche Anstrengung verschlimmern sich die Schmerzen nicht. Es liegt keine Übelkeit vor. 

Auslöser, Prävention und Abhilfe: 


Stress kann Spannungskopfschmerzen verursachen. Vermeiden Sie daher, dass Stresssituationen überhand gewinnen und gönnen Sie sich entspannende Ruhepausen über den Tag verteilt. 
Ein übermäßiger Konsum von Alkohol und Nikotin kann ebenfalls zu Kopfschmerzen führen. Verringern Sie daher den Konsum dieser Genussmitel oder verzichten Sie ganz darauf. 
Muskelverspannungen, insbesondere die der Nackenmuskulatur, können ebenso ein Auslöser sein. Um diesen vorzubeugen, können Sie zum Beispiel die Körperhaltung verbessern, am Arbeitsplatz ein ergonomisches Umfeld schaffen, keine schweren Rucksäcke oder Taschen tragen und die Schlafposition optimieren. Schlafmangel und Schlafstörungen können ebenfalls zu Spannungskopfschmerzen beitragen. Achten Sie auf genug gesunden Schlaf.
Trinken Sie ausreichend Wasser, um eine Dehydrierung des Körpers zu vermeiden, welche auch Kopfschmerzen als Folge haben kann.

Migräne 


Dies ist die am zweithäufigsten vorkommende Art der Kopfschmerzen. Ort: Meist eine Kopfhälfte betroffen, im vorderen Kopfbereich. Stärke: Stark bis sehr stark. Schmerzform: Pulsierend und anfallsartig. Dauer: Mehrere Stunden bis mehrere Tage. Einschränkung: Oft starke Einschränkung der Leidenden. Körperliche Aktivität verschlimmert die Schmerzen. Geräusche, Gerüche und Licht oft ebenso. Übelkeit und sogar Erbrechen sind keine seltenen Symptome. Bei circa 10-15 % der unter Migräne Leidenden trit eine „Migräne-Aura“ auf. Patienten können dann von Wortfindungsstörungen, Sichtfeldausfällen, Sehstörungen und Kribbeln in den Extremitäten betroffen sein. 


Auslöser, Prävention und Abhilfe: 


Einige Menschen sind genetisch zu Migräneerkrankungen veranlagt. Verschiedene Faktoren können Migräneanfälle jedoch begünstigen. Diese können von Person zu Person unterschiedlich sein. Mögliche Auslöser sind Weterumschwünge, Hormonveränderungen, Alkoholkonsum, Schokolade, Stress, Arzneimitel, Veränderungen im Lebensrhythmus. 

Zur Prävention beitragen kann das Absetzen von Hormonpräparaten, eine Umstellung von Arzneimiteln, eine gesunde Lebensweise ohne Alkoholkonsum und das Vermeiden von Stresssituationen. Bei auftretender Migräne sind ein Rückzug in ein reizarmes Umfeld und viel Ruhe ratsam.

Cluster-Kopfschmerzen

Diese Art der Kopfschmerzen trit selten auf. Männer sind hier öfter betroffen als Frauen. Deutschlandweit leidet circa jeder tausendste unter Cluster-Kopfschmerzen. Ort: Einseitig im Bereich der Schläfen und der Augenhöhle. Stärke: Sehr stark. Schmerzform: Stechende, brennende, bohrende Schmerzen. Dauer: Meist nachts, über Wochen bis Monate gehäu􀅌. Danach treten für Monate bis Jahre schmerzfreie Phasen ohne Beschwerden an. 

Eine Atacke dauert zwischen einer Viertelstunde oder wenigen Stunden an. Einschränkung: Patienten berichten von einer starken Einschränkung in ihrer Lebensqualität. Unangenehme Begleiterscheinungen wie gerötete und tränende Augen, hängende Augenlieder, schwitzen im Gesicht sowie eine verstopfte oder laufende Nase machen diese Kopfschmerzform zusätzlich unangenehm. Durch Bewegung kann der Schmerz häufig etwas erträglicher gemacht werden.

Auslöser, Prävention und Abhilfe:


Die Atacken können durch Alkoholkonsum, Nikotinkonsum, grelles oder flackerndes Licht oder Lebensmitelzusatzstoffe ausgelöst werden. Zur Vermeidung der Kopfschmerzen ist ein verminderter Alkohol- und Nikotinkonsum ratsam. Zudem ist es ratsam, auf eine gesunde und ausgewogene Lebensweise zu achten. 

Mit einem Lebensmiteltagebuch können bei Atacken mögliche Auslöser identifiziert werden. Bei einem akuten Anfall von Cluster-Kopfschmerzen hilft das Inhalieren von hochkonzentriertem Sauerstoff. Zum anderen gibt es bestimmte Medikamente, die Abhilfe verschaffen können.

Sekundäre Kopfschmerzen

Rund 8 % aller Kopfschmerzen sind sekundäre Kopfschmerzen, das heißt sie sind durch Verletzungen, Krankheiten, Substanzen oder durch Medikamente ausgelöst. Meistens sind die Kopfschmerzen jedoch unbedenklich. Auslöser wie nicht korrigierte Sehschwächen, Verspannungen, Flüssigkeitsmängel und Kopfschmerzen durch Kater lassen sich gut beheben. Sind die Kopfschmerzen durch Weterfühligkeit oder Infekte ausgelöst, sind diese temporär und gut durchzustehen.

Generell zur Vorbeugung von Kopfschmerzen zu empfehlen sind:
  •  Eine ausgewogene Ernährung und das Trinken von 2 – 3 Litern Wasser oder ungesüßtem Tee
  •  Genug gesunder Schlaf und ausreichend Entspannung im Alltag
  •  Sport
  •  Bewegung an der frischen Luft
  •  Bei häufigen Kopfschmerzen ein Kopfschmerztagebuch zur Identifikation von Auslösern