Rheuma – wenn der ganze Körper schmerzt

Rheuma – wenn der ganze Körper schmerzt

Rheuma  wenn der ganze Körper schmerzt

Wenn sich die Gelenke warm anfühlen, anschwellen und der ganze Körper schmerzt, können das Anzeichen für eine rheumatische Erkrankung sein. Allein in Deutschland sind etwa 20 Millionen Menschen von Rheuma betroffen. Dabei kann es jeden treffen. Ob jung oder alt, chronisch oder akut – die schmerzende Krankheit beeinträchtigt den Alltag der Betroffenen stark.

Wussten Sie eigentlich, dass trotz modernster Therapien Rheumatismus die zweithäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit in Deutschland ist? Lesen Sie weiter und erfahren Sie die wichtigsten Informationen rund um die Krankheit und probieren Sie unsere hilfreichen Rheuma-Übungen sowie unser köstliches, entzündungshemmendes Rezept.

Was ist Rheuma

Der Oberbegriff Rheuma stammt aus dem altgriechischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Strömung“. Die Erkrankung löst Verschleiß und schmerzhafte Entzündungen im Körper aus. Der medizinisch korrekte Gattungsbegriff "Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises" fasst eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Krankheitsbilder zusammen. Die diesbezüglichen Angaben sind je nach Definition sehr variabel – es wird dabei jedoch von über 100 Krankheiten ausgegangen, die vor allem mit schubweisen Schmerzen und Funktionsstörungen des Bewegungsapparates einhergehen. Am häufigsten betroffen sind die Gelenke, aber auch die inneren Organe können rheumatischen Beschwerden unterliegen. 

Bekannte Symptome der Volkskrankheit sind neben Gelenkschwellungen und -schmerzen zusätzlich Kraftlosigkeit, Schwäche und Erschöpfung. Das kann wiederum zu Schlafstörungen führen und beeinträchtigt das alltägliche Leben und Wohlbefinden.

Wussten Sie, dass Frauen häufiger an Rheuma erkranken als Männer? Und wer dachte, dass nur die Älteren der Gesellschaft betroffen sind, irrt sich! Rund 20.000 Kinder in Deutschland leiden ebenfalls unter chronischen rheumatischen Krankheiten.

Rheumaarten: Die vielen Gesichter des Schmerzes

Wie bereits erwähnt, kann Rheuma in Form von zahlreichen unterschiedlichen Krankheiten vorliegen. Alle besitzen jeweils differente Ausprägungen und Stärken der Beschwerden. Nachfolgend finden Sie drei der häufigsten Rheumaarten.

  • Die am weitesten verbreitete Form des Rheumatismus ist die sogenannte Rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis). Typische Symptome sind Gelenkschwellungen der Finger und Zehen. Aber auch andere Gelenke können betroffen sein. Diese Art des Rheumas ist chronisch, entzündlich und betrifft den ganzen Körper.
  • Arthrose bezeichnet die Abnutzung eines Gelenks, dessen Gelenk-Knorpel abgerieben und beschädigt ist. Knochen und Knorpel nutzen sich bei Bewegung gegenseitig ab. Das kann so weit gehen, dass sie direkt aufeinander liegen. Die Ursache des Gelenkverschleißes ist häufig eine Fehlstellung der Gelenke. Meist ausgelöst durch Unfälle, Operationen oder eine genetische Veranlagung. Auch übermäßige Belastung der Gelenke kann zu Arthrose führen. Am häufigsten betroffen sind die Hände, Knie, Wirbel und Hüfte.
  • Die Stoffwechselerkrankung Gicht kann rheumatische Beschwerden hervorrufen. Verursacht wird das schmerzhafte Leiden durch winzige Harnsäurekristalle, die sich auf den Gelenken ablagern. Die betroffenen Gelenke schwellen binnen weniger Stunden an und erzeugen unerträgliche Schmerzen.

    Rheuma erkennen – Ursachen und Symptome

    Mit solch einer Vielfalt an Formkreisen der Erkrankung gehen eine Vielzahl an unterschiedlichsten Ursachen, Symptomen und Verläufe einher. So ist es für viele Fachkräfte eine Herausforderung, die genaue Diagnose zu stellen und somit die speziell darauf abgestimmte Behandlung festzulegen.

    Wenig förderlich ist, dass sich Rheuma schleichend entwickelt. Bevor über eine Diagnose gegrübelt werden kann, haben sich die Beschwerden meist schon drastisch verschlechtert. Deshalb ist es wichtig, auch selbst typische Rheuma-Symptome erkennen zu können.

    Die charakteristischsten Symptome des Rheumatismus:

    • Erschöpfung und Abgeschlagenheit
    • leichtes Fieber bis zu 38,5 °C
    • Unwohlsein und Gliederschmerzen
    • morgendliche, symmetrisch auftretende Gelenksteifigkeit an Fingern und Zehen
    • Gelenkschwellungen und -verdickungen
    • Einschränkungen in der Beweglichkeit
    • Konzentrationsprobleme und Schlafstörungen 
    • Gliederschmerzen bei Witterung und kaltem Wasser

    Mit Rheuma leben

    Da die Symptome von rheumatischen Erkrankungen oftmals plötzlich und unberechenbar auftreten, ist der Alltag für Rheuma-Patienten nicht immer einfach. So können die Beschwerden täglich unterschiedlich stark auf die Betroffenen wirken. Viele Menschen sorgen sich oft um ihre private und berufliche Zukunft und fallen in ein tiefes Loch.

    Zum Beispiel leidet die Mehrheit der Erkrankten an morgendlichen Schmerzen und steifen Gelenken. Gewöhnliche Haushaltsaufgaben wie Wäschewaschen, Kochen und Putzen oder sonst spaßige Freizeitaktivitäten können schnell zu einer Herausforderung werden.

    Um dem ganzen entgegenzuwirken, gibt es neben den diesbezüglich üblichen Medikamenten alternative Behandlungen, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern. Aber natürlich ist wie bei allen Erkrankungen die familiäre Unterstützung die beste Medizin!

    Rheuma Ernährung

    Rheuma-Betroffene haben einen anderen Nährstoffbedarf als gesunde Menschen und müssen viel strikter auf eine vollwertige Ernährung achten. Besonders empfehlenswert ist der Verzehr von Omega-3 reichem Fisch und leichter mediterraner Kost. Wichtige Nährstoffe sind unter anderem Antioxidantien, Mineralstoffe, insbesondere Spurenelemente, und Vitamine.

    Da Lebensmittel die medikamentöse Therapie ergänzen können, ist es wichtig, den Diätplan mit einem Experten zu besprechen und diesen individuell auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Denn eines ist bei Rheumatismus besonders wichtig: Entzündungshemmend essen!

    Wichtig: Die Ernährung ist nur ein Teil der Rheuma-Therapie und kann keine medikamentöse oder chirurgische Behandlung ersetzen.

    Entzündungshemmende Ernährung: Avocado mit Tomaten-Füllung

    Zutaten für 4 Personen

    • 2 Avocados
    • 2 Tomaten
    • 2 Schalotten
    • 1 Knoblauchzehe
    • 1 Handvoll frische Basilikumblätter
    • 4 EL Balsamico-Essig
    • 50 g gehobelter Parmesan
    • 20 g Pinienkerne
    • Tomatengewürzsalz
    • Pfeffer

    Zubereitung

    Waschen und schälen Sie die Schalotten sowie die Knoblauchzehe und hacken Sie alles zu feinen Stückchen. Waschen Sie anschließend die Tomaten und schneiden Sie diese in feine Würfel. Danach schneiden Sie die Avocados der Länge nach auf und entfernen die Kerne. Löffeln Sie den Inhalt einer Avocado für gewöhnlich, muss die Schale nicht entfernt werden. Im Anschluss würzen Sie die Avocadohälften mit dem Tomatengewürzsalz und dem Pfeffer. Mischen Sie das übrige, feingehackte Gemüse mit dem Basilikum zu einem mediterranen Salat. Geben Sie diesen Salat in die Mulde der Avocadohälften und beträufeln Sie alles nach Geschmack mit dem Balsamico-Essig.

    Abschließend rösten Sie die Pinienkerne ohne Fett in einer Pfanne an. Garnieren Sie die gefüllten Avocados mit den Pinienkernen und dem gehobelten Parmesan.

    3 Rheuma-Übungen für das Wohlbefinden

    Neben einer bewussten Ernährung ist es trotz chronischer Schmerzen enorm wichtig für Menschen mit Rheuma, körperlich aktiv zu bleiben. Sport und Bewegung helfen gegen rheumabedingte Erschöpfung und halten fit. Dabei sind gelenkschonende Sportarten und moderate Bewegungen besonders empfehlenswert für Betroffene.

    Aber auch physiotherapeutische Übungen, Krankengymnastik und die Teilnahme an einem Funktionstraining halten die Gelenke fit. Solche, oft betreute Sportübungen haben das Ziel, die Beweglichkeit der Patienten im gesamten Körper zu erhalten bzw. zu steigern.

    Im Folgenden stellen wir Ihnen 3 Rheuma-Übungen für das Wohlbefinden vor, welche bei rheumatischen Erkrankungen besonders beliebt sind.

    Bewegliche Schultern

    Diese Übung können Sie je nach Fähigkeit sitzend oder stehend ausführen.

    Verschränken Sie die Hände hinter Ihrem Kopf und strecken Sie die Ellenbogen nach außen. Nun bewegen Sie die Ellenbogen nach vorn und strecken die weiterhin verschränkten Hände so weit wie möglich nach oben. Anschließend machen Sie diese Bewegung langsam aber fließend rückgängig. Wiederholen Sie diese Übung etwa 15-mal.

    Starke Hüften

    Legen Sie sich vorsichtig auf den Rücken und strecken Sie die Beine aus. Winkeln Sie ein Bein an, während das andere ausgestreckt bleibt. Ziehen Sie das angewinkelte Bein langsam mit beiden Händen und so weit wie möglich zu Ihrem Bauch. Nun strecken Sie das angewinkelte Bein so gut es geht in die Luft. Wechseln Sie das Bein und wiederholen Sie die Übung je Seite 20-mal.

    Kräftige Hände und Finger

    Für diese Übung können Sie stehen oder sitzen.

    Breiten Sie ein Handtuch auf dem Tisch aus. Legen Sie Ihre Handfläche auf den Tisch mit dem Handtuch. Spreizen Sie alle Finger und ziehen Sie diese wieder zusammen. Dabei soll ein Teil des Handtuchs als kleiner Widerstand zwischen die Finger geraten. Drücken Sie beim Zusammenziehen der Finger das Handtuch so fest es geht zusammen. Wiederholen Sie diese Übung 10-mal für kräftige Hände und Finger.

    Wichtig: Falls Sie bei diesen Übungen Schmerzen empfinden, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt oder Physiotherapeuten.

    Rheuma-Heilung

    Zwar lassen sich heutzutage dank großer medizinischer Fortschritte in der Forschung und Therapie entzündlich-rheumatische Erkrankungen aufhalten und vermindern, jedoch nicht vollkommen heilen. Daher ist die Rheuma-Heilung für viele Patienten Zukunftsmusik und hat noch immer einen hohen Forschungsbedarf.