Pierre Littbarski über die Schönheit Japans
Eine zweite Heimat
Insgesamt 10 Jahre lang lebte ich in Japan. So wurde dieses Land zu meiner zweiten Heimat. Ich heiratete dort noch einmal. In den ganzen wundervollen Jahren erlebte ich die Kultur, das Essen und die Menschen hautnah. Von meiner Zeit in Japan möchte ich Ihnen hier gerne berichten.
Kulinarische Genüsse
Während meiner Zeit in Japan durfte ich die Vielfalt und Raffinesse der japanischen Küche in all ihren Facetten erleben. Von den zarten und frischen Aromen von Sushi und Sashimi bis hin zu den herzhaften und köstlichen Ramen-Suppen hat mich jedes Gericht aufs Neue beeindruckt. Besonders fasziniert war ich von der Kunstfertigkeit, mit der die Gerichte zubereitet wurden. Die Sorgfalt und Präzision bei der Zubereitung spiegeln sich nicht nur im Geschmack, sondern auch in der Ästhetik der Gerichte wider. Ein Höhepunkt meiner kulinarischen Erlebnisse war zweifellos ein traditionelles Kaiseki-Menü. Hier werden viele kleine Gänge serviert, welche perfekt aufeinander abgestimmt und kunstvoll angerichtet werden.
Geschmacklich wie auch visuell unterscheidet sich die Küche Japans sehr von der westlichen. Zudem gilt das japanische Essen als das gesündeste der Welt. Frische Zutaten, viel Gemüse und fermentierte Lebensmittel erfreuen sich hier besonderer Beliebtheit. So sind viele Gerichte kalorienarm und voller wertvoller Inhaltsstoffe. Als Sportler war dies besonders interessant für mich. Aber auch nach meiner Karriere ist es mir wichtig, meinen Körper gesund und vital zu halten. Daher ist die japanische Küche, obwohl ich wieder in Deutschland lebe, immer noch fester Teil meiner Essensgewohnheiten.
Mentale Stärke
In Japan ist die mentale Gesundheit eng mit der Kultur verbunden. Der Fokus auf Disziplin und Ausdauer prägt das Denken vieler Menschen und führt zu einer beeindruckenden mentalen Stärke. Als Fußballer habe ich diese Eigenschaften in der japanischen Mannschaft bewundert.
Ihre Fähigkeit, Hindernisse zu überwinden, selbst in den schwierigsten Situationen, ist bemerkenswert. Diese mentale Stärke ist nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch im Alltag deutlich spürbar. Zusammen mit einer guten Selbstreflexion und einer realistischen Sicht auf die Dinge haben die Disziplin und Ausdauer einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden.
Körperliche Fitness
Die japanische Lebensweise fördert eine gesunde körperliche Verfassung durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung. Als Trainer konnte ich beobachten, wie sich die Spieler durch ihre Disziplin und Hingabe zu einem gesunden Lebensstil sehr gut entwickelten.
Die Kombination aus gesunder Ernährung und regelmäßiger Bewegung trägt nicht nur zur körperlichen Fitness bei, sondern stärkt auch das Immunsystem und verbessert das allgemeine Wohlbefinden. Diese gesunde Lebensweise ist ein wichtiger Bestandteil der japanischen Kultur und trägt maßgeblich zur Gesundheit der Menschen bei.
Multikultureller Einfluss
Japan hat eine reiche kulturelle Geschichte und öffnet sich zunehmend für westliche Einflüsse, insbesondere im Bereich der Gesundheit und Fitness. Als Lukas Podolski nach Japan wechselte, gab ich ihm viele Ratschläge, auch zu diesen Themen. Kulturen sind unterschiedlich und das ist das Schöne.
Ein Austausch von Ideen und Praktiken zwischen verschiedenen Kulturen kann zu einem ganzheitlichen Verständnis von Gesundheit führen. Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung und eines gesunden Lebensstils kann durch mehrere Ansichten und Wissensstände ergänzt werden. Ich finde, jeder sollte sein Wissen zu diesen essenziellen Themen erweitern. Interessante Anreize und großartige Ideen findet man hierfür sehr gut in anderen Ländern.
Respekt vor der Natur
Die Tradition des Respekts vor der Natur ist tief in der japanischen Gesellschaft verwurzelt und trägt dazu bei, ein Gleichgewicht zwischen Körper und Geist zu erhalten. Zeit im Freien und eine Wertschätzung natürlicher Ressourcen fördern das Wohlbefinden und tragen zur Stressreduktion bei. Die traumhafte Natur des Landes hat mich auch direkt in seinen Bann gezogen.
So vielseitig wie die Traditionen des Landes sind auch Vegetation und Landschaft. Malerische Berge, subtropische Wälder, Nadelwälder, Wasserfälle und Strände machen die Natur zu einem wahren Schatz. Besonders die Kirschblütenzeit, welche ganze Städte in rosa-rote Blütenmeere verwandelt, veranlasst sehr zur Denkweise, die Natur bestmöglich zu schonen.
Abschied und Erinnerungen
Der Abschied von Japan fiel mir nicht leicht. Während meiner Zeit als Trainer hatte ich nicht nur sportliche Erfolge erlebt, sondern auch Freundschaften geschlossen und unvergessliche Momente erlebt. Die warmherzige Gastfreundschaft der Menschen und die faszinierende Kultur des Landes haben bleibende Eindrücke in meinem Herzen hinterlassen. Japan wird immer einen besonderen Platz in meiner Erinnerung haben und ich bin dankbar für die wertvollen Erfahrungen, die ich dort sammeln durfte. Diese Zeit hat mich nicht nur als Trainer, sondern auch als Mensch geprägt und bereichert.