Hände schlafen nachts ein? Parästhesien - ein Blick auf die Ursachen und Lösungen
06.01.2025
Es ist ein Gefühl, das viele von uns gut kennen: Man liegt im Bett und die Hände schlafen nachts ein. Die Hände fühlen sich taub an und es kribbelt unangenehm. Die Rede ist von dem Phänomen, dass Körperteile „einschlafen“. Parästhesie lautet die Bezeichnung für diesen Zustand. Doch was steckt eigentlich dahinter? Warum passiert das und was können Sie tun, um das Einschlafen von Händen und anderen Körperteilen zu vermeiden? In diesem Blogbeitrag gehen wir den Ursachen auf den Grund und erklären, was hinter der lästigen Empfindung steckt.
Was bedeutet es, wenn Körperteile „einschlafen“?
Der Begriff „einschlafen“ beschreibt das unangenehme Gefühl von Taubheit und Kribbeln, das oft mit einer vorübergehenden Einschränkung der Beweglichkeit eines Körperteils einhergeht. Am häufigsten sind die Gliedmaßen betroffen. In der Regel treten die Parästhesien auf, wenn Nerven in einem bestimmten Bereich für eine gewisse Zeit komprimiert oder blockiert werden. Also beispielsweise, wenn sie mit der Hand unter dem Kopf schlafen, eine längere Zeit im Schneidersitz verbringen oder die Beine überschlagen. Eine Anpassung der Sitzposition und der Schlafposition hilft meistens, das Problem in den Griff zu bekommen.
Die Ursachen des „Einschlafens“ von Körperteilen
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Körperteil „einschlafen“ kann. Die häufigsten Ursachen lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen: Nervenkompression, Durchblutungsstörungen oder andere gesundheitliche Probleme.
1. Nervenkompression
Eine der häufigsten Ursachen für das Einschlafen eines Körperteils ist die Kompression von Nerven. Damit ist gemeint, dass Druck auf einen Nerv ausgeübt wird, wodurch es zu einer Unterbrechung der normalen Nervenfunktion kommen kann. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn Sie beim Schlafen lange auf Ihrer Hand, einem Arm oder Bein liegen. Natürlich schlafen die Körperteile dabei nicht wirklich. Durch den Druck auf den Nerv werden Signale nicht mehr korrekt an das Gehirn weitergeleitet. Es wird also die normale Kommunikation zwischen Gehirn und Körper verhindert. Das Ergebnis: Taubheit, Kribbeln und ein „Ameisenlaufen“ machen sich in diesem Körperteil bemerkbar.
2. Durchblutungsstörungen
Auch Durchblutungsstörungen können ein „Einschlafen“ von Gliedmaßen auslösen. Sind Blutgefäße vorübergehend blockiert oder verengt, wird das betroffene Körperteil nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.
Dies führt zu einem Mangel an Energie und löst das Gefühl der Taubheit aus.
Häufig tritt dies auf, wenn Sie sich in einer unbequemen Position befinden, die die Blutzirkulation beeinträchtigt. Sobald Sie sich wieder bewegen und die Blutzirkulation wiederhergestellt ist, verschwindet das unangenehme Gefühl meist schnell.
3. Gesundheitsprobleme und Erkrankungen
In einigen Fällen kann das Einschlafen von Körperteilen ein Hinweis auf gesundheitliche Probleme sein. Zu den häufigeren Erkrankungen, die dieses Symptom verursachen können, gehören:
• Karpaltunnelsyndrom: Eine Erkrankung, bei der der Medianusnerv im Handgelenk eingeklemmt wird.
• Diabetes: Diese Erkrankung kann Nervenschäden (neuropathische Beschwerden) verursachen.
• Multiple Sklerose (MS): Eine neurologische Erkrankung, bei der das Immunsystem die Nervenzellen angreift, was zu einer Vielzahl von Symptomen, einschließlich Taubheitsgefühlen, führen kann.
• Wirbelsäulenprobleme: Bandscheibenvorfälle oder Stenosen (Verengungen) im Rückenmark können Nerven komprimieren.
Wenn das Gefühl des Einschlafens nicht nur gelegentlich auftritt, sondern regelmäßig oder über längere Zeit anhält, sollten Sie mit einem Arzt über die Ursachen sprechen.
Warum verschwindet das „Einschlafen“ wieder?
In den meisten Fällen ist das Einschlafen von Körperteilen nur vorübergehend und verschwindet, sobald der Druck auf die Nerven oder die Blutzirkulation wieder normalisiert ist. Wenn Sie sich beispielsweise aus einer Position lösen, die den Druck auf den Nerv oder das Blutgefäß ausübt, lässt das Taubheitsgefühl schnell nach.
Das Kribbeln, das Sie oft nach dem „Einschlafen“ erleben, entsteht durch die Rückkehr der Nervenaktivität, wenn der normale Blutfluss und die Nervenfunktion wiederhergestellt sind. Es kann sich anfühlen, als ob der Körperteil „aufwacht“, da die Nerven wieder ihre normale Arbeit aufnehmen.
Prävention und Tipps, um Parästhesien zu vermeiden
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um das Einschlafen von Körperteilen zu vermeiden oder zu minimieren. Hier sind einige hilfreiche Tipps:
1. Wechseln Sie regelmäßig die Position: Vermeiden Sie längeres Sitzen oder Liegen in einer Haltung, die Druck auf Ihre Nerven oder Blutgefäße ausübt. Stehen oder bewegen Sie sich regelmäßig, um die Blutzirkulation zu fördern und Nervenkompression zu verhindern.
2. Vermeiden Sie enge Kleidung: Zu enge Kleidung oder Accessoires wie Gürtel oder Socken können den Blutfluss beeinträchtigen und zu Taubheitsgefühlen führen. Achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung bequem sitzt und nicht einschränkt.
3. Machen Sie mal Pause: Wenn Sie den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen oder lange reisen, sollten Sie regelmäßige Bewegungspausen einlegen, um sich zu dehnen und die Blutzirkulation zu fördern.
4. Achten Sie auf Ihre Körperhaltung: Eine schlechte Körperhaltung kann zu einer unzureichenden Durchblutung oder Nervenkompression führen.
Fazit
Das Einschlafen von Körperteilen ist in der Regel ein harmloses, aber unangenehmes Phänomen, das häufig durch Nervenkompression oder vorübergehende Durchblutungsstörungen verursacht wird. In den meisten Fällen ist es vorübergehend und verschwindet, wenn die betroffene Stelle wieder in eine komfortable Position gebracht wird. Sollte das „Einschlafen“ jedoch regelmäßig oder langanhaltend auftreten, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um gesundheitliche Probleme auszuschließen.
Indem Sie auf eine gute Körperhaltung achten, regelmäßig Pausen einlegen und sich bequem positionieren, können Sie das Risiko verringern, dass Körperteile unangenehm „einschlafen“.